Ein Herz im Winter
„Ein Herz im Winter” — “Un Coeur en Hiver” — A Heart in Winter”
Frankreich 1992 – Regie: Claude Sautet – Musik: Maurice Ravel
mit André Dussollier (Maxime), Emmanuelle Béart (Camille) und Daniel Auteuil (Stéphane)
 
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Emmanuelle Béart…
allgemein … und ihre Rollen …bei Pro Sieben online …in Focus
   

Emmanuelle Béart — Das Gesicht

Quelle: Pro Sieben online, 1997

Welch ein Gesicht! Ja, diese Franzosen! Über ihre Filme, da mag man lange streiten. Truffaut ist tot, Godard und der Rest der Nouvelle Vague anscheinend versandet. Dann gibt’s ab und an einen passablen Thriller. Natürlich: es gibt den großartigen Luc Besson. Aber auch Langeweiler vom Schlag eines Eric Rohmer (selbst Patrice Leconte hat sich mit seinem furchtbaren „Ridicule“ unter die Rohmeristen gemischt). Und die eine oder andere furchtbare Komödie. Aber die Franzosen, die haben ein Gespür für Gesichter. Dort werden vor allem Schauspielerinnen groß, sie werden gehegt und gefeiert. Gesichter wie das von Sandrine Bonnaire oder das von Juliette Binoche. Oder natürlich Emmanuelle Béart.

Sie wurde am 14. August 1965 im französischen Gassin geboren. Ihr Vater ist der diesseits des Rheins bekannte Chansonnier Guy Béart, ihre Mutter das Mannequin Geneviève Galéa. Die ersten 15 Jahre ihres Lebens verbringt sie bei ihrer Muter auf einem Bauernhof in Cogolin bei St. Tropez. Mit zwölf Jahren steht sie in dem Film „Demain Les Momes“ zum ersten Mal vor der Kamera. Aber daß sie tatsächlich Schauspielerin wurde, verdankte sie Robert Altman. Der amerikanische Regisseur traf Mademoiselle Béart im kanadischen Montreal, wo sie einen Teil ihrer Jugend verbrachte, und dachte sich wohl: „Dieses Gesicht! Muß zum Film!“ Wie so oft hatte Mr. Altman absolut recht. 1982 kehrte Emmanuelle nach Frankreich zurück, nahm Schauspielunterricht in Paris und bekam ihre ersten Angebote für TV-Filme.

Seit 1983 spielt La Béart in Kinofilmen. Über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt wurde sie 1991 mit dem Jacques Rivette-Film „Die schöne Querulantin“, wo sie Michel Piccoli und uns Zuschauer um den Verstand brachte. Ihr schönster Film folgte ein Jahr darauf: An der Seite ihres Mann Daniel Auteuil war sie in Claude Sautets „Ein Herz im Winter“ in einer herzzerreißenden Liebesgeschichte zu sehen. Daß Emmanuelle Béart es auch resoluter kann, zeigte sie 1994 in Claude Chabrols „Die Hölle“, wo sie eine Prostituierte spielte. Tough, hart und zupackend - so hätten wir uns die Béart auch in „Mission Impossible“, ihrem ersten englischsprachigen Film, gewünscht. Nur leider bleibt sie dort gnadenlos unterbeschäftigt. So bleibt uns nur dieses Gesicht!

   
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