Nelly & Monsieur
Arnaud
Eine Liebe im Konjunktiv.
Frankreich 1995
Regie:
Claude Sautet / Buch: Jacques Fieschi, Claude Sautet
Darsteller: Emmanuelle Béart (Nelly), Michel Serrault
(M. Pierre Arnaud), Jean-Hugues Anglade (Vincent Granec)
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Frisch geschieden ist die schöne Nelly, als sie Monsieur Arnaud
kennenlernt. Sie soll dem früheren Richter bei der Niederschrift eines
Reiseberichts helfen. |
Dabei entwickelt sich eine zarte Nähe zwischen den
beiden, die durch den Frauenhelden Vincent gestört wird. Wie in Ein
Herz im Winter glänzt die verführerische Emmanuelle Béart
unter Claude Sautets sensibler Regie.
Mainz
online, 21.07.1995
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Salzburger Nachrichten vom 06.05.1996: Nelly und Monsieur Arnaud (Das
Kino):
Claude Sautet beweist wie zuletzt in Ein Herz im Winter, daß
er Menschen genau zu beobachten und darzustellen versteht. Michel Serrault
und Emmanuelle Béart sind seine Werkzeuge in einem Kammerspiel,
das durchaus filmischen Charakter bewahrt. Der alte Mann und das Mädchen
oder, wie der Titel suggeriert, auch andersherum?
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Hamburger Morgenpost
"Nelly & Monsieur Arnaud" - Liebesgeschichte der leisen
Töne Kunstvolles Kammerspiel
Ganz neu ist die Geschichte nicht, aber immer wieder
beliebt: Der alte Mann, ein junges Mädel und die Liebe. Da Regisseur
Claude Sautet aber weiß , daß nichts mehr langweilt als eine
Story, die man schon kennt, hat der Altmeister in diesem Liebesfilm den
Spieß einfach umgedreht. Aber erteilt Monsieur Arnaud (Michel Serault)
der jungen Nelly (Emmanuelle Béart) auch wirklich nur gute Ratschläge
in Lebensangelegenheiten? Nicht nur, doch auch die Schlechten kann sie
gebrauchen. Denn seit die Jungvermählte ihren Mann angelogen und
so die Wahrheit über ihre Ehe herausbekommen hat, versucht sie wieder
auf eigenen Beinen zu stehen und ihre Brötchen zu verdienen. Der
alte Mann, den sie durch eine Freundin kennengelernt hat, gibt ihr ein
wenig Startkapital und auch eine kleine Anstellung. Für seine Memoiren
benötigt er dringend eine Schreibkraft.
So kommen sich Monsieur Arnaud und Nelly ein bißchen
näher - wie zwei Herzen, die während des Winters auf den Frühling
warten - aber auch nah genug?. Tja, das Leben ist manchmal komisch oder
wie ein langsamer Fluß. Doch gerade das gefühlvolle Dahinfließen
der Handlung, das muntere Dahinplättschern der Dialoge, die Gesten
des Monsieur Serrault, die Blicke der Mademoiselle Béart verleihen
dem kunstvollen Kammerspiel einen ganz speziellen Glanz.
Nikolaus Schmidtke
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